New York City ist einfach eine unglaubliche Stadt. Die Masse an Sehenswürdigkeiten und Unternehmungsmöglichkeiten ist schier unglaublich – ein Highlight jagt das Nächste! Aus diesem Grund ist New York gerade für Fotografen ein riesiger Tummelplatz an Möglichkeiten: eine beeindruckende Skyline und atemberaubende Architektur treffen auf Streetart und urbanen Lifestyle. Da ist es manchmal gar nicht so einfach den Überblick zu bewahren. Mit diesem Artikel möchte ich euch dabei gerne etwas behilflich sein. Meine zehn liebsten Fotospots in New York findet ihr daher hier zusammengefasst mit wichtigen Informationen und Tipps! Übrigens müsst ihr nur für einen meiner Vorschläge Eintritt bezahlen, alle anderen Foto Locations sind kostenlos begehbar.
1. Brooklyn Bridge – Der Klassiker unter den Fotospots in New York
Wer kennt sie nicht, die beliebten Fotos – meist in Schwarz-Weiß – von der Brooklyn Bridge? Die Brücke, die sich über den East River erstreckt und die beiden Stadtteile Brooklyn und Manhattan verbindet ist ganz klar eines der beliebtesten Fotomotive New Yorks und ein echtes Wahrzeichen. Ein Spaziergang über die Brooklyn Bridge gehört bei einem New York Besuch daher unbedingt mit dazu.
Fototipp:
Wenn ihr die Wahl habt, würde ich euch empfehlen die Brücke entweder sehr früh am Morgen (am besten ab Sonnenaufgang) zu überqueren oder am späten Nachmittag bis Abend. Tagsüber ist es auf der Brooklyn Bridge nämlich sehr voll und man muss sich zwischen fotowütigen Touristen, Fahrradfahrern und Joggern behaupten. Außerdem ist das Licht am Morgen einfach viel schöner. Abends habt ihr dafür einen traumhaften Blick auf die erleuchtete Skyline New Yorks.
2. Brooklyn Bridge Park mit Blick auf die Skyline New Yorks
Einen weiteren wunderschönen Blick auf die Skyline von New York habt ihr vom Brooklyn Bridge Park aus. Der Park befindet sich, wie der Name schon sagt, an der Brooklyn Bridge und zieht sich als Parkband bis hin zum Pier 6. Vor allem zum Sonnenuntergang lohnt sich ein Besuch, wenn die Sonne neben der Freiheitsstatue untergeht und die Hochhäuser Manhattans in einem warmen Licht erstrahlen.
Fototipp:
Nach Sonnenuntergang wird es für uns Fotografen dann erst richtig interessant, denn dann beginnt die Blaue Stunde. Die Blaue Stunde bezeichnet die Zeit des Tages, in der das künstliche Licht der Häuser und Straßenlaternen die gleiche Helligkeit hat, wie das natürliche Licht. Dadurch kommen die Lichter der Stadt erst richtig zur Geltung. An einigen Stellen im Park werden dann schon die ersten Stative aufgebaut, um sich damit die besten Plätze zu reservieren. Zum Einsatz von Stativen in New York schreibe ich übrigens am Ende des Artikel noch einmal etwas! Wenn ihr auch eine solche glatte Wasseroberfläche in eurem Bild anstrebt, wie in diesem hier, benötigt ihr zusätzlich zu einem Stativ auch einen ND Filter bzw. Graufilter.
3. The Oculus – moderne Architektur am One World Trade Center
Der 2016 eröffnete Bahnhof The Oculus in Lower Manhattan ist der wohl teuerste Bahnhof der Welt und ersetzt die bei den Anschlägen am 11. September 2001 schwer beschädigte alte Station am World Trade Center. Von innen als auch von außen ist dieser in weiß gehaltene und futuristisch anmutende Bahnhof einfach außergewöhnlich und ein echter Hingucker.
Fototipp:
Die von Tageslicht durchströmte Haupthalle bietet eine freundliche und luftige Atmosphäre. Vor allem die beiden Kopfenden des ovalen Raumes bieten tolle Perpektiven auf die beeindruckende Architektur des Bahnhofs und auf das Treiben in der Halle. Mit einem Stativ könnt ihr hier auch wunderbar mit Langzeitbelichtungen arbeiten um die Bewegungen der Menschen besser einzufangen.
4. Top of the Rock – Rockefeller Center
Es gibt verschiedene Aussichtsplattformen in New York. Am bekanntesten sind dabei das Empire State Building, das One World Observatory auf dem One World Trade Center und natürlich das Top of the Rock auf dem Rockefeller Center. Letzteres ist mein absoluter Favorit, denn man hat von hier oben einen tollen Blick auf das berühmte Empire State Building. Im Gegensatz zu den anderen Fotospots in New York, die ich in diesem Artikel aufzähle, kostet ein Besuch des Top of the Rock Eintritt. Hier könnt ihr euch zu Kosten und Öffnungszeiten näher informieren: topoftherocknyc.com
Fototipp:
Vor allem zum Sonnenuntergang hat man einen wunderschönen Blick auf die Stadt, aber natürlich ist das auch die Zeit, in der es hier oben am vollsten wird. Trotzdem würde ich euch den Besuch zu dieser Tageszeit sehr empfehlen, denn dadurch passt ihr nicht nur den Sonnenuntergang ab, sondern auch die Blaue Stunde und wenn ihr noch länger bleibt könnt ihr sogar noch Fotos von New York bei Nacht machen. Dadurch könnt ihr also drei verschiedene Lichtstimmungen einfangen! Nachdem die Sonne untergegangen ist, wird es dann auch langsam leerer. Wenn ihr gar keine Lust auf Menschenmassen habt, würde ich euch empfehlen richtig früh aufzustehen und das Top of the Rock schon ab 8 Uhr zu besuchen. Um diese Uhrzeit ist es definitiv am leersten und New York liegt euch in einem sanften Morgenlicht zu Füßen.
5. Dumbo – Blick auf die Manhattan Bridge
Dieser Fotospot in New York ist durch Instagram zu einer richtigen Berühmtheit geworden – völlig zurecht, denn der Blick auf die Manhattan Bridge, gesäumt von Häusern im Industriestil, ist einfach toll! Dieser Ort im Stadtteil Dumbo ist allerdings schon lange kein Geheimtipp mehr und somit ist die Washington Street meist voller Touristen.
Fototipp:
Seid am besten sehr früh hier, wenn ihr lieber eure Ruhe habt und so wenig andere Menschen auf eurem Bild haben möchtet wie möglich. Vor allem, wenn ihr ein Model habt, dass ihr gerne im Vordergrund der Brücke fotografieren wollt, ist es unsausweichlich, schon sehr früh am Morgen da zu sein. Nur dann habt ihr die Chance, die Straße leer vorzufinden. Ansonsten ist mein Tipp: Fotografiert einfach über die Köpfe hinweg 🙂
6. Street Art in Bushwick & Williamsburg
New York besteht natürlich nicht nur aus Wolkenkratzern und Wahrzeichen, sondern beherbergt auch eine große Streetart-Szene. Wenn ihr gerne Streetart fotografiert, werdet ihr vor allem die Bezirke Bushwick und Williamsburg in Brooklyn lieben! Hier findet man besonders viele der bunten, kreativen Wandgemälde. Besonders bekannt sind die Werke des Bushwick Collective, die sich hauptsächlich in der Gegend rund um die Jefferson und die Troutman St. finden. Dies ist ein absoluter Hotspot und eignet sich besonders gut für eine Streetart und Graffiti Fototour.
Fototipp:
Klar, Fotos der Kunstwerke zu machen ist natürlich super, aber richtig interessant werden Bilder erst, wenn man ihnen etwas mehr leben einhaucht. Achtet auf Passanten, Skateboarder, Fahrradfahrer oder Autos, die euer Foto lebendiger erscheinen lassen.
7. Times Square bei Nacht
Der Times Square ist einer der beeindruckendsten aber auch touristischsten und hektischsten Orte in New York. Unzählige Werbetafeln leuchten und blinken und ziehen die Blicke der Besucher von einer Reklame zur nächsten. Am besten kommt das Spektakel zur Geltung, wenn es bereits dunkel ist. Auch an einem regnerischen Tag lohnt sich ein Besuch des Times Squares, denn dann spiegeln sich die vielen Farben der Bildschirme auf dem regennassen Untergrund und intensivieren dadurch den Anblick.
Fototipp:
Einen tollen Überblick über den Times Square habt ihr von der Tribüne aus, die sich auf der Theaterkasse von TKTS befindet (hier bekommt ihr übrigens reduzierte Tickets für Broadway Shows). Um ein perfektes Foto vom Times Square zu machen, ist Geduld gefragt. Manche der Werbespots sehen auf Fotos einfach nicht gut aus und da kann es schon mal dauern, bis man im richtigen Moment abdrückt und eine gute Komposition entsteht.
8. High Line Park in der blauen Stunde
Im Westen Manhattans befindet sich der Highline Park, eine ehemalige Hochbahntrasse, die vor allem im Frühjahr und Sommer als ein ganz besonderer Erholungsort fungiert. Denn diese Trasse wurde zu einem etwa 2km langen Park ausgebaut, der es seinen Besuchern erlaubt oberhalb der Straßen New Yorks spazieren zu gehen und zu relaxen. Man findet Bänke und Liegen, immer wieder verschiedene Gemälde und Skulpturen und natürlich – es ist ja ein Park – Bäume und Sträucher. Insgesamt ist der Highline Park somit ein ganz besonderer und einmaliger Ort und eines meiner Highlights in New York.
Fototipp:
Zum Fotografieren eignet sich meiner Meinung nach besonders die Blaue Stunde, denn die Lichter der naheliegenden Häuser und die indirekte Beleuchtung des Parks ergeben eine tolle Stimmung!
9. Das Guggenheim Museum – ein architektonisches Meisterwerk
Das Solomon R. Guggenheim Museum auf der Fifth Avenue am Central Park in New York, ist das älteste der weltweit insgesamt fünf Guggenheim Museen. Der Bau des Architekten Frank Lloyd Wright ist für seine außergewöhnliche Architektur berühmt. Spiralförmig windet sich die Galerie nach oben zum Glasdach des Museums, und manchmal fühlt man sich wie in einem Schneckenhaus. Der Raum wird vom Tageslicht durchflutet und – genauso wie im Bahnhof The Oculus – führt das zu einer freundlichen, luftigen und angenehmen Atmosphäre. Um einen Blick hinein zu werfen, braucht ihr übrigens noch keinen Eintritt zu bezahlen, denn Tickets müsst ihr erst vorzeigen, wenn es die Galerie hinauf geht.
Fototipp:
Die geschwungenen Linien des Guggenheim Museums einzufangen, ist gar nicht so einfach. Ich habe viele Aufnahmen gemacht, bevor ich mit dem Ergebnis wirklich zufrieden war. Am besten werden die Fotos, wenn ihr mit eurer Kamera und einem Weitwinkelobjektiv entweder von unten nach oben fotografiert oder von oben nach unten. Dadurch lässt sich der Raum am besten darstellen. Stative sind im Guggenheim Museum übrigens nicht erlaubt.
10. Grand Central Station – ein atemberaubendes Gebäude
Es ist der größte Bahnhof weltweit und etwa 750.000 Menschen betreten das Gebäude pro Tag – die Rede ist vom Grand Central Terminal, vielen auch bekannt als Grand Central Station. Besonders beeindruckend ist die riesige prunkvolle Haupthalle. Was als erstes ins Auge fällt ist die Decke, die ein wunderschönes astrologisches Wandbild zeigt. Insgesamt sind 2.500 Sterne des mediterranen Winterhimmels darauf zu sehen. Außerdem befinden sich im Foyer mehrere pompöse Kronleuchter, eine große vierseitige Uhr und eine riesige Flagge der USA, die dort nur wenige Tage nach 9/11 aufgehängt wurde.
Die berühmte Flüstergalerie bzw. Whispering Gallery im Grand Central befindet sich übrigens unterhalb der Haupthalle direkt vor dem beliebten Oyster Bar Restaurant. Alles, was ihr tun müsst, ist, euch in eine der vier Torbogenecken zu stellen und leise zu sprechen. Das Geräusch folgt der Krümmung der Decke und kann von der Person, die auf der gegenüberliegenden Seite steht, klar und deutlich gehört werden.
Fototipp:
Offiziell sind im Grand Central Terminal keine Stative erlaubt. Eine Alternative bieten hier GorillaPods, die sehr klein, leicht und flexibel sind. Aber auch ohne Stativ lassen sich hier tolle Fotos machen. Um möglichst viele Details der Halle einfangen zu können, empfehle ich euch auch hier den Einsatz eines Weitwinkelobjektivs, da dies einen größeren Motivausschnitt erfassen kann.
Stative in New York City – meine Erfahrungen
Es gibt einige Situationen und Foto Locations in New York, wo der Einsatz eines Stativs durchaus Sinn macht, um noch mehr aus den Bildern heraus zu holen. Vor allem beim Fotografieren während der Blauen Stunde oder bei Nacht ist ein Stativ einfach sehr hilfreich, vor allem, wenn man Langzeitbelichtungen machen möchte.
Allerdings hört man immer wieder, dass Stative an viele Orten in New York verboten sind. Und das nicht nur in einigen Gebäuden, sondern auch an anderen Orten und Plätzen in der Stadt. Daher möchte ich noch kurz meine Erfahrungen mit euch teilen, was das Thema angeht.
Verboten:
Wo Stative generell verboten sind und dort wird man auch am Einlass nochmal darauf hingewiesen, sind die verschiedenen Aussichtsplattformen, wie das Top of the Rock, das Empire State Building oder das One World Observatory. Hier finden Kontrollen statt und falls ihr ein Stativ dabei haben solltet, wird es euch abgenommen und ihr könnt es nach eurem Besuch wieder abholen.
Unerwünscht / Verboten:
Wo es zwar keine Kontrollen gibt, aber Stative dennoch nicht erwünscht sind, sind u.a. die Bahnhöfe Grand Central und The Oculus. Solltet ihr hier ein Stativ aufbauen, werdet ihr in der Regel vom Wachpersonal freundlich aber bestimmt darum gebeten, es wieder wegzupacken.
Unklar:
Was etwas unklar ist, sind die Regeln hierzu an öffentlichen Orten wie dem Times Square. Online findet man einige Berichte, dass Polizisten den Gebrauch von Stativen auch hier untersagten. Bei meinem Besuch sah ich allerdings viele Fotografen, die ein Stativ am Times Square nutzten. Vielleicht hatten sie aber auch einfach nur Glück und wurden nicht erwischt.
Erlaubt:
Wo Stative scheinbar erlaubt sind, sind die Parks in New York. Zum Beispiel waren im Brooklyn Bridge Park viele Fotografen mit Stativen unterwegs, wogegen die Parkaufseher nichts sagten, solange keine Absperrungen übertreten wurden.
Meine Empfehlung:
Da die Benutzung von Stativen an einigen Stellen New Yorks nicht erlaubt bzw. unerwünscht ist, würde ich euch den Einsatz eines GorillaPod-Stativs empfehlen. Diese sind wirklich klein, handlich und leicht und sind wirklich nirgends verboten. Noch nicht einmal auf den Aussichtsplattformen wurde uns die Benutzung untersagt. Zudem sind GorillaPods sehr flexibel und lassen sich an Geländern fixieren, was einfach eine riesige Berreicherung ist.
Die ersten beiden Bilder in diesem Artikel, also die Langzeitbelichtungen von der Brooklyn Bridge und dem Brooklyn Bridge Park, sind übrigens mit einem GorillaPod entstanden.
Welche Fotospots und Fotolocations in New York fandet ihr am besten? Was sollte einem als Fotograf auf gar keinen Fall entgehen? Gebt mir gerne Feedback, entweder in den Kommentaren oder per Mail!
Sigrid
Hi Jessica,
lieben Dank für diese tolle Übersicht. 🙂
Kann deine Tipps nur bestätigen; auch ich habe an diesen Ort schon richtig Tolle Bilder geschossen. Einen Ort den ich noch hinzufügen würde ist der Central Park in der Abenddämmerung. Auch richtig, richtig schön.
Alles Liebe aus New Jersey,
Sigrid